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Data topica 23/06/1926
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Titolo: M.G.2 gestohlen

Sottotitolo: Die merkwürdige, abenteuerreiche, dabei lustige und beinahe wahre Geschichte einer verschwundenen Polizei. Maschinengewehrs von Peter Cabanis

Nachdruck verboten. Copyright by the autor.

(Alle neuhinzutretenden Abonnenten erhalten den Anfang des Romans kostenlos auf Wunsch nachgeliefert.)

Testo: 

 

9. Fortsetzung.

Ja, sie von der Streikleitung hätten gründlich überlegt, was zu tun sei, denn von diesem Streikbrechertransport könne der Ausgang der ganzen Bewegung abhängen. Es sei zwar zu sagen, daß diese sechzig Schufte die dringende Arbeit nicht erledigen können, aber mit einer ganz heillosen moralischen Wirkung müsse doch gerechnet werden, wenn die Kerle arbeiten. Noch schlimmer aber sei es, daß die Unternehmer ganz offensichtlich auf Zusammenstöße in den Straßen hinarbeiten, und wenn es dazu komme, so müsse man gewärtigen, daß das Postenstehen verboten werde. Das Weitere könne sich jeder Kollege selbst vorstellen. Sie in der Streikleitung seien indessen doch der Meinung, daß man aushalten solle und könne, sofern man erreiche, daß sich niemand provozieren lasse.

„Und das ist eure ganze Führerweisheit!“ rief eine Stimme, aus der ebensoviel Zorn wie Enttäuschung klang.

Der Präsident war über seine Erklärung selbst etwas beschämt, aber er sah bei allem guten Willen keine andere Möglichkeit.

Ja sie seien nun einmal dieser Meinung und er beantrage, den Streik einfach in der bisherigen, ruhigen Weise weiter zu führen.

Man sei indessen heute zusammengekommen, um in aller Offenheit darüber zu sprechen, und er wäre der Letzte, der es einem andern übel nehme wollte, wenn er bessere Vorschläge zu machen wüßte. Die Diskussion sei eröffnet.

Jetzt wurde an allen Tischen halblaut und heftig geredet, bis ein kleiner, rothaariger mit runden, roten Bäcklein sich zum Worte meldete und erklärte, man dürfe keinen einzigen dieser Verräter hier ankommen lassen, und wenn sie dennoch kämen, so müsse man unter allen Umständen verhindern, daß sie bis in die Fabriken gelangten.

Gereizt fragte der Präsident, und wie man denn das verhindern wolle, aber der Rothaarige wollte sich nicht weiter äußern.

Ein nächster Redner unterstützte seinen Antrag und schimpfte auf die Schlappheit der Leitung.

Wieder fragte der Präsident, und noch eindringlicher, was man also tun solle, und wieder blieb die Antwort aus, bis von ganz weit hinten eine Stimme rief: „Maschinengewehre aufstellen!“

Und nun drehten sich sehr viele Köpfe nicht etwa in der Richtung, aus der die Stimme gekommen war, sondern nach einer Ecke, wo ein schweigsamer Mann saß, der mit scheinbarer Gleichgültigkeit den Verhandlungen folgte. Niemand in der ganzen Versammlung hätte ihm etwas bestimmtes nachweisen können, und doch waren etwa zwei Drittel der Anwesenden davon überzeugt, daß er am Diebstahl jener Maschinengewehre beteiligt sei. Er blieb indessen kaltblütig sitzen, wie wenn all diese Blicke gar nicht ihm gegolten hätten, und das Wort ergriff ein älterer Mann mit harten und wie von Gram tief gefurchten Gesichtszügen. Er sprach erschreckend rauh und eindrucksvoll.

Es sei doch schon zum Verrecken, preßte er seine erbitterten Worte heraus. Nun sei ein Sozialdemokrat Polizeipräsident. Der solle auch etwas für die Proleten tun. Seine Sache sei es, nicht nur auf dem Steiß zu hocken. Er solle dieses Streikbrechergesindel fern halten. Ob ihm denn das noch niemand von der Streikleitung klar gemacht hätte.

Seine Worte tönten wie ein einziger, wohl begründeter Fluch, und erweckten einen tosenden Beifall. Es schien, als ob er das erlösende Wort gefunden habe. Die ganze Versammlung hatte es scheinbar erwartet.

Aber sofort verlangte ein Sekretär das Wort. Natürlich habe man mit dem Genossen Stockmann Rücksprache genommen (hört! hört!), aber man könne von ihm doch nicht verlangen, daß er sich über die bestehenden Gesetze hinwegsetze (aha). Er habe ihnen auseinandergelegt, daß er natürlich den Streikbruch nicht einfach verbieten könne. Wenn nun einmal die Streikbrecher kommen, so sei es seine verfluchte Pflicht und Schuldigkeit, die Ordnung aufrecht zu erhalten und das 

(Fortsetzung des Romans S. 10)

 

Tra le due colonne è presente un’immagine di Magdeburg firmata da R. Hatzold

Didascalia dell’immagine: 

Hab' Sonne im Herzen... 

denn in Deine Wohnung scheint kein Strahl… 

„Schmutz und Schund“ wird bekämpft… 

nicht aber diese Tuberkulose-Plantagen…

 

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