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Data topica 9/06/1926
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Titolo: M.G.2: die merkwürdige, abenteuerreiche, dabei lustige und beinahe wahre Geschichte eine verschwundenen Polizei-Maschinengewehrs von Peter Cabanis

(Nachdruck verboten. Copyright by the autor.) (Alle neuhinzutretenden Abonnenten erhalten den Anfang des Romans kostenlos auf Wunsch nachgeliefert.)

 

Testo

7. Fortsetzung.

Aber ich habe Sie dabei stets als einen tüchtigen Beamten geschätzt, und ich denke, in gemeinsamer

Arbeit werden wir einander noch besser kennen und achten lernen. Seien Sie mir also gegrüßt, Herr

Kriminalkommlssär.“

Er drückte dem verlegenen Beamten die Rechte, und dieser stellte ihm, um etwas zu äußern, seinen Freund Dr. Horner vor.

„Ah so. Freut mich, Sie kennen zu lernen. Aus der Ferne sind Sie mir in auch nicht so ganz unbekannt.“

Und hier folgte ein Händedruck. Dann standen die beiden Juristen in Erwartung weiterer Reden, während Stockmann mit einem gewichtigen Ernst sich nach allen Richtungen des Raumes drehte und dann, wie nach ernst gründlicher Ueberlegung äußerte:

„Sie haben, Herr Kommissär, ein großs Büro."

„Ja“, gab dieser mit eben so gewichtiger Betonung zurück.

„Und sind Sie gegenwärtig sehr mit Arbeit belastet?“

„Wie man's nimmt. Herr Präsident. Das hängt mehr oder weniger immer von der eigenen Intensität ab, und da meine Gesundheit…“

 

20. Der Berliner Detektiv.

Eine merkwürdige Unruhe durchzitterte damals die Stadt, und jeder Bürger, der aus der Sommerfrische zurückkehrte, wurde in kürzester Zeit davon ergriffen. Es war eine recht häufig geäußerte Klage, daß der Kurerfolg, den die Nerven so dringend nötig gehabt hatten, nach der Heimkhr gleich wieder vernichtet sei, und man bedauerte vielfach das Geld, das der teure Aufenthalt

am Meer oder im Gebirge gekostet hatte.

Ueberal äußerten sich Bedenken gegen den Aufstieg der Sozialdemokratie, und nun kamen dazu noch die aufregenden Gerüchte über den geheimnisvollen Detektiv aus Berlin. Niemand konnte genau sagen, wann er bei uns aufgetaucht sei. Es wurden viele und verschiedene Vermutungen über ihn geäußert, und es herrschte die allgemeine Ueberzeugung, daß ein weiteres, schweres Verbrechen vorliegen mußte, denn sonst hätte doch sicher unsere eigene, tüchtige Polizeimannschaft genügt.

Aber über das Verbrechen selbst herrschte die größte Unsicherheit.

Auch Eisenhut war über die Anwesenheit des fremden Herrn bestürzt. '

Er wollte sich zuerst nicht weiter aussprechen, ließ sich aber von seinem Grimm fortreißen. Er wisse,

daß ein wichtiger, neuer Kriminalfall vorliege, trotzdem man ihm und übrigens der ganzen Detektivmannschaft die Sache verheimlichen wolle.

Glättli hielt sich nicht mehr vor Staunen und rief vor Verblüffung aufspringend:

„Dir verheimlichen!"

„Jawohl, mir wird er verheimlicht, und Tatsache ist, daß sie für diese besondere Bankaffäre einen Berliner haben kommen lassen, als ob wir hier alle einfältige Lausbuben wären. Ich habe ihn gesehen. Er hat beim Kommissar vorgesprochen, so ein glatter, zappeliger Kerl, wie ein Friseur. Und neben ihm wird unsereiner nun wie Luft behanldelt.“

„Du wie Luft behandelt?“

Glättli erholte sich nicht mehr.

„Jawohl, das ganze hiesige Korps scheint für ihn nicht zu bestehen, wenn er mit seinen Hüpfebeinen die Treppe hinauf rennt und überhaupt niemanden grüßt, dem er begegnet.“

Meier 3 nickte traurig bestätigend.

„Aber wieso ein Berliner,“ fragte der Bürobeamte mit immer wachsendem Erstaunen.

„Wie soll ich denn das wissen," gab der Detektiv zur Antwort und schlug dabei einen Ton an, als ob nun auch sein Freund ihn beleidigt hätte.“ Man traut uns eben allen nicht mehr, wie es scheint. Aber es gibt Indizien, und eben das bringt mich in Wut. Eine unserer großen Banken ist im Spiele, und gerade jetzt, wo es sich um eine wirklich großzügige Affäre zu handeln scheint, da schiebt man uns Einheimische einfach auf die Seite. Ich weiß, daß der Direktor selbst bei unserm Kommissär vorgesprochen hat.“

„Schon zweimal," bestätigte Meier 3.

„So, schon zweimal?“

Der ganze Abend verlief ohne allen Frohmut, und-die Unsicherheit legte eine dumpfe Besorgnis über die drei Freunde.

Und das war bis zu einem gewissen Grade nur ein Widerschein der Unsicherheit, die sich in den nächsten Tagen über die ganze Stadt ausbreitete. Ueberall fing man an von einem Detektiv aus Berlin zu flüstern, der einen sehr schweren und geheimnisvollen Verbrecher suchen müsse.

Er habe schon längst gewarnt. weil er es habe kommen sehen, aber wenn man alle geistigen Mächte verachte, dann bekomme man eben diesen Ausfluß der Großstadt, diesen Herrn Detektiv. 

Auch der Bürobeamte Glättli kannte natürlich alle Gerüchte über den Fremden, ohne gerade die eine oder andere Auslegung für besonders beweisend zu halten. Aber ihn erfüllte doch auch die nächste Zukunft mit lebhaften Sorgen. 

Jenes Sprengstoffattentat, dem er einmal nachgespürt hatte, war freilich ausgeblieben, und er war auch nicht

 

(Fortsetzung des Romans S. 10.)

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