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Data topica 9/06/1926
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9/06/1926
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Titolo: Russland Ströme

 

Testo: Kein Land Europas, ja vielleicht überhaupt kein Land der Erde, ist so von riesigen Strömen durchpflügt, wie die weiten Gebiete der U.d.S.S.R. In den Finnische Meerbusen mündet die Newa, an der [sic.] Leningrad gelegen ist, in das Weiße Meer ergießen sich die Onega, die Dwina, in das nördliche Eismeer die Petschora. Im Süden wird das Schwarze Meer vom Dnjestr und vom Dnjepr gespeist, das Asoffsche Meer vom Don. Das Kaspische Meer ist ohne die gewaltige Wolga, die sich bei Astrachan in Deltaform in dieses salzhaltige Binnenmeer stürzt, und ohne den Uralfluß nicht denkbar.

Der wichtigste aller dieser Ströme und zugleich der größte ganz Europas ist die Wolga. In einer Länge von 3689 km, von denen 3567 km schiffbar sind, fließt sie von den Waldai-Höhen südlich von Leningrad an dem Handelsplatz Nischni-Nowgorod, wo die Oka mündet, und dem alten Kasan, der Hauptstadt der Tartaren-Republik vorbei erreicht Simhirsk, Samara, einen der Hauptgetreideplätze Sowjet-Rußlands, Saratow. Pokrowsk, die Hauptstadt der „Republik der Wolga-Deutschen, und mündet bei der Hauptstadt der Kalmüken, Astrachan, in das Kaspische Meer. Viele bedeutende Schriftsteller, u. a. der Deutsche Arthur majestätischer Ruhe an dem trübe schimmernden Granit [sic.] der Peter-Pauls-Festung, diesem traurigen Denkmal der zaristischen Willkürherrschaft, und an den goldenen Spitzen der Turm: von Leningrad vorbei. Die Newa trägt schon ganz den Charakter eines nordischen Stromes. Noch viel ausgeprägter ist der Charakter bei der Onega, bei der Dwina und bei der Petschora. Die Bedeutung der Dwina liegt darin, daß sie, durch künstliche Kanäle mit der Wolga und der Newa verbunden, das nördliche europäische Rußland mit der Ostsee und dem südlichen Rußland verbindet. Während die Dwina im Sommer schiffbar ist, ist sie von Oktober bis in den Mai hinein fest zugefroren. Ihr Bett dient dann als Verkehrsstraße für Wanderer, Wagen und Autos.

Die Petschora, im Nordosten des europäischen Rußland, durcheilt mit ihren schnellen Fluten eine der romantischsten Gegenden der U. d. S. S. R. An ihren Ufern erstrecken sich weite, zum Teil noch unbewirtschaftete Wälder, ihre Fluten bergen einen ungeheuren Fischreichtum. Schnelle Wasserfälle durchbrechen den Lauf und behindern der russischen Flüsse für den wirtschaftlichen Aufbau der Sowiet-Union liegt aber auf einem ganz anderen Gebiet. Die Elektrifizierung der Sowjet-union, die seit Holitscher und die Russin Larissa Reissner, haben die Fahrt auf der Wolga als eine der schönsten und eindrucksvollsten Reisen ihres Lebens geschildert.

Während die Wolga hauptsächlich den Transport inerhalb [sic.] Sowiet-Rußlands fördert und Waren von Nischni-Nowgorod nach Saratow, oder Getreide von Samara nach Kasan bringt, schafft der Dnjepr die Verbindung zum Schwarzen Meer und damit zu allen Ländern der Erde. Die gewaltigen Holzvorräte aus den Wäldern Weiß-Rußlands, das Getreide der Ukraine, werden so dem Welthandel erschlossen. Zu breiten Flössen zusammengekeilt, von geschickten Flössern gesteuert, treiben die kostbaren Stämme langsam über 2000 km von Minsk über Kiew nach Odessa, einem der bedeutendsten Häfen der Sowjet-Union, wo der Dnjepr in das Schwarze Meer mündet. Die Getreidedampfer, die von Kiew nach Odessa gelangen werden durch gewaltige Elevatoren auf die Ozeandampfer umgeladen, die es nach den Industriestaaten Europas bringen. Ganz anders gestaltet als Wolga und Dnjepr ist die Newa. Ein kleiner Fluß, der den Ladoga-See mit dem Finnische Meerbu den verbindet, tragen seine Wasser in majestätischer Ruhe an dem trübe [sic.] schimmernden Granit der Peter-Paulus-Festung, diesem traurigen Denkmal der zaristischen Willkürherrschaft, und an den goldenen Spitzen der Türme von Leningrad vorbei. Die Newa trägt schon ganz den Charakter eines nordischen Stromes.

Noch viel ausgeprägter ist der Charakter bei der Onega, bei der Dwina und bei der Petschora. Die Bedeutung der Dwina liegt darin, daß sie, durch künstliche Kanäle mit der Wolga und der Newa verbunden. das nördliche europäische Rußland mit der Ostsee und dem südlichen Rußland verbindet. Während die Dwina im Sommer schiffbar ist, ist sie von Oktober bis in den Mai hinein fest zugefroren. Ihr Bett dient dann als Verkehrsstraße für Wanderer, Wagen und Autos.

Die Petschora, im Nordosten des europäischen Rußland, durcheilt mit ihren schnellen Fluten eine der romantischsten Gegenden der U. d. S. S. R. An ihren Ufern erstrecken sich weite, zum Teil noch unbewirtschaftete Wälder, ihre Fluten bergen einen ungeheuren Fischreichtum. Schnelle Wasserfälle durchbrechen den Lauf und behindern die Schiffahrt.

Die besondere Bedeutung der russischen Flüsse für den wirtschaftlichen Aufbau der Sowjet-Union liegt aber auf einem ganz anderen Gebiet. Die Elektrifizierung der Sowjet-Union, die seit 1923 mit gewaltiger Tatkraf in Angriff genommen worden ist, und die Rußland zu einem, von der übrigen Welt unabhängigen Industriestaat in wenigen Jahren machen wird, ist bedingt durch die Wasserkraft seiner gewaltigen Flüsse. An vielen Punkten der Sowjetunion werden gewaltige Staudämme und Kraftwerke gebaut, die, nach Berechnung erster Fachleute, mit der Zeit Kraft genug geben werden, um weite Strecken der U. d. S S.R. zu elektrifizieren. Lenin hat als erster die Bedeutung der Elektrifizierung ganz klar erkannt, als er die Formel prägte: Kommunismus plus Elektrifizierung gleich Sowjetmacht.

 

Didascalie delle foto, da sinistra verso destra:

 

Im nördlichen Polarkreis. Die westlichen Teile Nordrußlands um Murmansk zeichnen sich durch ungeheuren Wald- und Fischreichtum aus. Unser Bild zeigt den Wasserfall von Pate Ioki nahe der nördlichen Eisgrenze.

 

Schwimmende Hütten. Schutzhäuschen für die Flößer während der langen Fahrt.

 

Dem Schwarzen Meere zu. Reisige Flöße aus unbearbeitetem Nutzholz treiben auf dem Dnjepr, dem zweitgrößten Ströme Rußlands, der über 2000 km lang ist, von der holzreichen Ukraine dem Schwarzen See zu.

 

Das Treibeis beginnt. Eisbruch auf der nördlichen Dwina, die unterhalb Archangelsk ins Weiße Meer mündet. Man beachte die unterbrochenen Wagenspuren, die eben noch die Ufer miteinander verbanden.

 

Am Staudamm. Reisiger Staudamm an der Wolga, dessen Wasserkraft zur Elektrifizierung ausgenutzt wird.

Consistenza rilevata

Quantità
1

Unità di conservazione

Unità di conservazione
sottofascicolo

Orientamento

verticale

Modalità di scrittura

a stampa

Supporto

cartaceo

Dimensioni

Unità di misura
cm
Altezza
44

Inventario